Ein weiterer Höhepunkt im Spielplan des Fördervereins: Kaiser Karl V. und die Nacht zu Worms. 1521: Vier Jahre zuvor hat der Gelehrte Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen. Der Schauspieler und Autor Christian Schramm zeigt den Kaiser nach der Begegnung mit Luther im Ringen zwischen Macht und Ohnmacht, altem und neuem Denken, wortgewaltig, klug, verführerisch aufgeklärt. Schramms Kaiser Karl agiert selbstbewusst, kraftvoll, nachdenklich, zürnend, flehend, verzweifelnd, verstehend. Der Kaiser macht sich einen Reim auf seine Zeit, erkennt die Risiken aber auch Chancen einer Zeitenwende. Wenn es dem Asisi-Panorama in Wittenberg gelingt, den Zuschauer szenisch in Luthers Zeit zu holen, so gibt Schramm Luthers Zeit und Protagonisten Seele und Verheißung. Schramm inspiriert, und die Zuschauer halten den Atem an. Ein Abend, der ins Bewusstsein und Gedächtnis vordringt. Welch großartige Darbietung! Ausverkauftes Haus, begeisterter, langanhaltender Applaus.