Die Streuobstwiese
Das Backofengrundstück am Jagdschloss Stern war ursprünglich ein von einer Hecke umgrenzter königlicher Obst- und Gemüsegarten und soll wieder in Anlehnung hieran gestaltet werden. Der älteste in der Graphischen Sammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) erhaltene „Situations Plan von dem Königlichen Jagdschloße im Stern genandt, nebst den dazu angränzenden Gebäuden und Gaerten“ von Bauinspektor Voß aus dem Jahr 1812 zeigt das von einer Hecke umzäunte Grundstück mit der Bezeichnung „Garten mit einer Hecke begrenzt, so königlich ist.“
Dass auf der königlichen Tafel immer auch frisches Obst sowie aus Früchten hergestelltes Mus und Konfekt zu finden war, ist durch erhaltene Küchenzettel und Berichte von Zeitgenossen belegt.
Friedrich Wilhelm I. förderte den Obstanbau in Preußen und ging auch selbst mit gutem Beispiel voran. Er verfügte, „dass bey allen Schlössern im Lande Obst-Gärten angeleget, und von denen Bauren die Stämme dazu geliefert werden.“ (aus: Protocoll der zu Oletzko in Gegenwart des Königs stattgefundenen Verhandlungen zur Einrichtung neuer Domainen. Act. Oletzko, den 6. July 1721).
Die Streuobstwiese
Die Anordnung der Bäume nimmt die strahlenförmige Symmetrie der Wegesternanlage auf. Bepflanzt wird nur der hintere Teil des Grundstücks, um Platz für Veranstaltungen des Fördervereins am Backofen zu erhalten. Die Streuobstwiese soll das Grundstück beleben und selbst Anlass für Aktivitäten des Fördervereins geben, wie etwa Kinderführungen, ein Apfelfest oder die Herstellung von besonderen Produkten nach alten Rezepten, die den Besucherinnen und Besuchern angeboten werden. Ergänzt wird die Streuobstwiese durch Bienenstöcke, ein Insektenhotel und eine Erläuterungstafel zu den hier angebauten historischen Obstsorten.
Wir sind sehr froh darüber, dass seit dem Projektstart im April 2023 bereits für alle Obstbäume Baumpatenschaften vermittelt werden konnten und wir darüber hinaus auch freundliche Zuwendungen für das Projekt als solches erhalten haben. Aus den Beiträgen der Baumpatenschaften und dem Spendenertrag werden die Kosten für den Erwerb der Bäume, das Material für die Befestigung, die Bewässerung und die Baumpflege sowie die Verlegung eines Gartenwasseranschlusses auf dem Grundstück getragen.
Sehr dankbar sind wir auch über den große Zuspruch vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Projekt „Streuobstwiese am Jagdschloss Stern“ beim Online-Förderwettbewerb „Gemeinsam FÜR Potsdam“ 2023. Mit 1.732 abgegebenen Stimmen konnten wir den ersten Preis in der Kategorie „Kunst und Kultur“ erringen. Mit der Fördersumme können nun die Erläuterungstafel, ein Wildbienenhaus und eine umwelt- und ressourcenschonende unterirdische Bewässerungsanlage für die Bäume finanziert werden. Gleichwohl werben wir weiterhin um Spenden speziell für das Streuobstwiesenprojekt, um auch weitere Kosten decken zu können.
Baumpatenschaften sind auch noch für die neu gepflanzten Linden an den Gestellen verfügbar. Die Vergabe dieser Baumpatenschaften erfolgt unmittelbar durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
Die Obstbäume
Die Streuobstwiese soll aus folgenden alten Sorten bestehen, die bereits am Hof Friedrich Wilhelms I. serviert worden sein könnten oder sonst einen Bezug zum Jagdschloss Stern haben:
Äpfel
Rote Sternrenette
Goldparmäne
Roter Hauptmann
Danziger Kantapfel
Prinzenapfel
Kaiser Wilhelm
Birnen
Grumkower Butterbirne
Römische Schmalzbirne (=Fontanes Ribbecker Birne)
Pflaumen
Mirabelle von Nancy
Hauszwetschge
Quitten
Konstantinopeler Apfelquitte
Portugiesische Birnenquitte
Walnuss
Kurmarker Walnuss
Mit der Anpflanzung und Pflege der Streuobstwiese leistet der Förderverein einen Beitrag zur Natur- und Landschaftspflege.
Zusammengefasst finden Sie alle Infos in diesem Flyer zum Projekt Streuobstwiese am Jagdschloss Stern.
Der Start des Projekts erfolgte bei der Saisoneröffnung am Sonntag, den 23. April 2023 mit einem Apfelbaum der alten Sorte „Rote Sternrenette“. Die weiteren Bäume wurden im Spätherbst 2023 gepflanzt. Die beiden Birnen folgen dann im Herbst 2024 bzw. im Frühjahr 2025.